Donnerstag, der 19.05.2016
Fahrstrecke: 514km
Fahrzeit: 8:25h
Heute lag eine lange Strecke Weges vor uns. Ziel – Moskau erreichen.
Ja, und das wurde hart. Zwei Drittel des Weges lag hinter uns, als wir immer mehr an Fahrleistung verloren. Zuerst schauten wir, ob wir vielleicht nicht merkten, daß es Berg auf und ab ging. Aber die Straße war eher mit dem Lineal und der Wasserwage gezogen.
Also mußte uns irgendwas ausbremsen. Nachdem wir nur noch mit 5km/h daher schlichen, gehörte uns der nächste Straßenrand. Ein schöner kleiner Ortsausgang, mit blühenden Butterblumen übersät und ausgelatscht von Kühen.
Jetzt schlug die Stunde der Reparaturschulung. Eigentlich dachte ich, lerne ich erst mal Autofahren, aber so begann ich mal gleich, in die technischen Themen einzusteigen. Zuerst Prüfung des Schaufensters. Naja, durch das Fenster konnte wohl niemand mehr sehen. Also Reinigung.
Wo einmal Dreck saß, ist weiterer nicht weit. So folgte der Blick auf die Dieselfilter und die schauten verdammt schwarz aus der Wäsche. Da half dann keine Reinigung, sondern nur noch raus damit und neue rein. Also guter Mechaniker hatte Wilfried zwei Ersatz eingepackt.
Das eigentliche Gematze kam dann erst, die Filter schön mit Diesel volllaufen lassen und abdichten. Anschließend per Handbedienung des Anlassers wieder Diesel ins Schaufenster pumpen und hoffen, daß der Motor wieder anspringt. Wilfried meinte noch, daß wäre so eine Sache. Aber nix, der Motor macht brum und wir konnten wieder weiter. Irgendwas zischte zwar noch, aber das konnte ja auch ein Zeichen von Leben im Motorraum sein.
Sicherheitshalber hielten wir einige Kilometer später zur Nachkontrolle und erlebten unser blaues oder besser dieselfarbendes Wunder. Der Diesel schmatzte nur so neben den Filtern entlang, daß es eine Freude war. Doppelt hält besser, und so übten wir die Sache mit dem Abdichten noch ein bißchen.
Aktion gesamt = 2,5 Stunden. Fazit = tanke nie nur billig und no-name, es könnte das Geld tatsächlich wert sein! Positiver Nebeneffekt = die Strecke kam uns nie lang oder langweilig vor.
Aber der Campingplatz Moskau war noch nicht erreicht. Jetzt hieß es, rein in den Feierabendverkehr und Kampf um jeden Zentimeter Straße. Zehnspurige Autobahnen, Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs und Frauen am Funk. Es war ein Schlachtfeld. Wir kamen an und heil.
Hallo Ihr Lieben,
toll, dass ihr das alles so super meisert. Habt weiter eine interessante Reise und lässt uns daran teilhaben.
Toll, dass ihr’s nach Moskau geschafft habt. Wird bestimmt cool da! Mit den Wartezeiten an der Grenze hörte sich ja sehr hart an xD. Viel Spaß noch und Grüße
– Philip