Dienstag, der 12.07.2016
Fahrstrecke: nicht mit Griwimog
Fahrzeit: dito
Gut ausgeruht fuhren wir mit einem Bus durch das Chaos. Wir lernten, unsere Einfahrt nach Ulan Bator war also keine Ausnahmeerscheinung, sondern Alltag.
Heil landete der Bus an der Pferderennstrecke. Die Eventfläche war glücklicherweise so enorm, daß sich die Massen einigermaßen gut verteilten. Lediglich die Zielbesessenen standen sich auf den Füssen und hatten es gut warm.
Wir gesellten uns irgendwo an der Absperrung zu den Zuschauern dazu. Und es dauerte tatsächlich nicht allzu lange, da entdeckten wir am Horizont die besagte Staubwolke. Aus dieser erkannte man später die ersten 5 Pferde sowie ein Pulk von Jeeps, die das Ereignis kommentierten.
Leider mußten wir ebenfalls miterleben, wie ein Pferd auf der Strecke zusammenbrach und es nicht schaffte allein aufzustehen. Man kümmerte sich schnell und mit vielen Personen, am Ende jedoch wurde das Pferd auf einem Pritschwagen abtransportiert.
Die ersten 5 Pferde sowie das letzte sind wichtig, werden prämiert und gefeiert. Das letzte getreu dem Spruch: „die letzten werden die ersten sein“.
Das ungewöhnlichste ist, daß alle möglichen Leute versuchen, diesen Pferden den Schweiß abzuwischen und sich auf die Stirn zu tupfen. So als Glücksbringer. Wir konnten einen Jungen beobachten, wie er mit seinem Pferd in der Zuschauermeute irrte und von allen angegrabbelt wurde. Sehr glücklich sah er nicht aus.
Auf dem Rückweg zum Bus kamen wir an einem Kleinbus vorbei. Die dort im Auto fabrizierten Teigtaschen rochen gut und lecker und Wilfried war´s zufrieden.
Den Abend versüßten wir uns im mongolischen Nationaltheater. Ja, Wilfried mußte wegen mir mit. Was er wahrscheinlich während der ersten 30 min stark bereute.
Die Show schien direkt für Touristen inszeniert. Sogar der Off-Sprecher sprach englisch. Es wurden einzelne Tänze der Regionen, unterschiedliche Gesänge und alle heimischen Instrumente vorgestellt. Im letzten Drittel nahm die Veranstaltung an Qualität und Hörgenuß zu. Männerquartett und Orchester mit mongolischen Instrumenten begeisterten.