Freitag, der 20.05.2016
Fahrstrecke: nicht mit Griwimog
Fahrzeit: dito
Den Moskauer Stadtverkehr genossen wir in aller Ruhe aus dem Reisebus und ließen uns von einer sehr gut und kurzweilig deutschsprechenden Reiseleiterin das Geschehen erklären.
In den nächsten Stunden zogen an uns die unterschiedlichsten Szenen und Bauten vorbei: riesige Straßen mit Neubaublocks, prunkvolle Kathedralen, hinter bemalten Leinentüchern versteckte Ruinen, monumentale Stalinbauten, liebevoll sanierte historische Häuschen und überall Menschenmassen, Autokolonnen, LKWs und mittendrin wir.
Die Stadt hat heute ca. 10,4 – 12Mio. Einwohner und wurde 1147 erstmals erwähnt.
Iwan der III. der Große baute Moskau zur Hauptstadt aus, bevor Peter I. der Große die Hauptstadt 1712 nach St. Petersburg verlagerte. In den folgenden 200 Jahren führte Moskau eher ein Schattendasein. Mit wieder erhaltenem Hauptstadtstatus setzte dann ein Bauboom ein: beginnend mit dem Wohnungsbau, der Beseitigung der Elendsviertel, dann Bau von Metro, Straßen, Brücken, anschließend Bau von Hochhäusern im Zuckerbäckerstil, Einkaufszentren und der noch unfertigen Moscow City.
Auch die Erlöser Kathedrale, die größte Kirche Russlands, besichtigten wir ausgiebig. Hier gab es sogar zwei Stockwerke und fast die Gefahr sich zu verlaufen.
Wir lernten Moskau als eine sehr vielschichtige Stadt mit Ecken und Kanten kennen, die jedoch tief im Inneren noch viel Ursprüngliches bewahrt hat.
Die Menschen, die wir trafen, waren aufgeschlossen, stolz, mürrisch, dekadent, sehr pragmatisch, mit einer Prise trockenem Humor. Auch hier eine riesige Bandbreite.
Leider zeigte sich das Wetter auch in Moskau von gleichbleibend schlechter Manier.
Es regnete nicht nur, es goß in Strömen. So stürmten wir mehr oder weniger über den 400m x 150m Roten Platz.
Im Vorbeigehen sahen wir das Lenin Mausoleum, welches früher auch als Regierungstribüne diente und dahinter den Friedhof für Persönlichkeiten wie Stalin, Breschnew, Clara Zetkin, Gagarin u.a.
Wir registrierten am Rande die Türme des Kremls und leider gelang nicht mal das Foto der Basilius-Kathedrale, die Iwan der Schreckliche zum Gedächtnis an die Eroberung Kasans bauen ließ.
Wir retteten uns klatschnaß ins Kaufhaus GUM, einem der schönsten Kaufhäuser Russlands. Dort war es zwar schön trocken, jedoch auch super schicki micki, so daß wir uns als Camper etwas fehl platziert vorkamen.
Nach einer leichten Trocknungsphase ging es in den Kreml. Vorher passierten wir im Alexandergarten das Grabmal des Unbekannten Soldaten mit der Ewigen Flamme.
Während meistens die Sicherheitsschleusen nur so rumstanden, wurde am Kremleingang schön ordentlich kontrolliert.
Auch der Kreml war ein Spiegel der Stadt. Neues stand neben altem.
1156 als hölzerne Befestigung entstanden, ist er heute Amtssitz des russischen Präsidenten.
In der Mariä-Entschlafens-Kathedrale, die Hauptkirche der russischen Orthodoxie war, wurden Häupter gekrönt, inthronisiert und beigesetzt. Der Zarensitz Iwans IV. ist ein einzigartiges Beispiel altrussischer Holzschnitzkunst.
Die Erzengel-Kathedrale dagegen war die Grabkirche der Zaren seit Iwan I. bis 1712.
Als wir aus den Kirchen herauskamen, hatte uns der Regen wieder voll eingeholt, so daß wir der Zarenglocke, größte Glocke der Welt (210t; 6,14m hoch; 6,6m Durchmesser) und der Zarenkanone, größte Feuerwaffe der Welt, aus der nie eine Kugel abgefeuert wurde, nur kurzfristig unsere Beachtung schenken konnten.
Ah endlich was neues. Sieht sehr cool aus da, aber schade mit dem Wetter :/ Bei uns ist es jetzt auch ein wenig kühler aber die Tage vorher war es echt super. Dann viel Spaß noch und Grüße 🙂