Donnerstag, der 23.06.2016
Fahrstrecke: nicht mit Griwimog
Fahrzeit: dito
Heute stand Großes auf dem Programm. Wir erkundeten die Insel Olchon auf dem Rücksitz eines einheimischen UAZ.
Das war ganz großes Kino. Allein die Fahrt machte einen heiden Spaß. Der Fahrer fühlte sich durch unser Geschrei regelrecht animiert, schneller und riskanter auf einer unmöglichen Strecke zu heizen. Wir flogen von den Sitzen und das Dach verbog sich förmlich.
Die Sehenswürdigkeiten selbst traten fast in den Hintergrund.
Wir stoppten die Fahrt am Buratischen Museum, welches im Familienbesitz geführt wurde. Das eigentlich Interessante hier – ein kleiner Willkommensgruß auf burjatisch. Es gab Hausgemachtes: Brot, Butter, Schmand und Käse sowie süßen Joghurt. Auf den schon äußerst merkwürdig daher riechenden Milchschnaps verzichteten wir lieber.
Im Anschluß führten die Kinder sowie die Damen der Familie noch Gesänge und Tänze vor.
Wir sausten dem Schamanenfelsen in Huschir entgegen. Dieser hat auch heute noch große Symbolkraft für den Schamanismus und seine Anhänger.
Dann setzte uns der Fahrer am Strand ab und wir liefen fast eine Stunde dort entlang.
Am Ende des Weges erwartete uns der Fahrer wieder mitten in der Zubereitung einer typischen Fischsuppe aus Omul. Die Köpfe und Schwänze wurden übrigens mitverarbeitet und lagen im Anschluß auf den Tellern.
Nun ja, Geschmäcker sind verschieden.
Ziel der Tour – das Kap Hoboi. Dies ist wohl ein mystischer Ort und ebenfalls im Schamanismus von besonderer Bedeutung. An diesem Abend schien er uns weniger mystisch als vielmehr unerreichbar. Es war heiß und heißer und bis zum eigentlichen Kap hätte es einer weiteren Wanderung bergauf und –ab bedurft.
Dazu reichte unser Enthusiasmus dann nicht mehr.
Lieber erstanden wir beim nächsten Fischladen ein paar geräucherte Omule, die wir dann zum späten Abend verspeisten.