Donnerstag, der 30.06.2016
Fahrstrecke: 255km
Fahrzeit: 5:10h
Wir brachen auf ins Selenga-Delta, dem größten Süßwasserdelta der Welt. Dieses Naturreservat ist über 500km² groß und vor allem ein natürliches Klärwerk.
Vom Wasser sahen wir verhältnismäßig wenig. Dafür bestach die Strecke durch eine Vielzahl von Vögeln, Blumenwiesen, netten kleinen Dörfern – eben einer sehr schön zu befahrenden Naturidylle.
Besonderes Highlight – das orthodoxe Kloster von Posolskoje und die dahinter liegende Landzunge, auf der Pferde grasten und man wunderbar off road fahren konnte.
In Ulan Ude machten wir zuerst einen Abstecher ins Ethnografische Freilichtmuseum der Völker Transbaikaliens, eines der größten Freilichtmuseen Russlands.
Der Titel klingt sehr hochtrabend. Leider lagen die besten Zeiten des Museums hinter ihm oder noch weit vor ihm.
Hier findet man Häuser von Altgläubigen und verschiedene russische Wohnhäuser aus dem ländlichen und städtischen Raum.
Daneben gibt es einen Minizoo mit den wichtigsten einheimischen Arten. Spätestens an dieser Stelle war nichts mehr hochtrabend, sondern nur noch traurig. Hier wurde viel gewollt, mit ganz begrenzten Mittel, was leider extrem zu Lasten der Tiere ging.
Ein riesiger Bär in einem Minikäfig, die einzige Beschäftigung eine Badewanne gefüllt mit dreckigem Wasser und stickenden Fleischresten.
Wir wandten uns lieber der ewenkischen Siedlung mit Winter- und Sommerzelten, den verschiedenen Behausungen normadisierender und sesshafter Burjaten zu. Die leider auch ein wenig trostlos ausschaute.
Der nächste Termin an diesem Tag rief. Wiedermal eine Werkstatt. Ein regulärer Ölwechsel stand an. Problem – wir paßten nicht in die Halle, so daß mit den ortsüblichen Methoden kein Ölwechsel erfolgen konnte.
Am Ende standen wir im Hof, Wilfried lag unter dem Auto und es gab eine Mordssauerei, was jedoch den Monteuren vorher bewußt war. Einer von ihnen hatte tierisch Spaß, auf unserer Motorhaube zu hocken und immer noch mal einen Liter frisches Öl nach zu kippen.
Abendbrot aßen wir dann in einem noblen Restaurant. Einen ersten Eindruck von mongolischem Essen bot sich uns. Ein Würstchen aus Rind und eines aus Hammel.
Der große Unterschied ließ sich nicht schmecken, aber vielleicht war der Koch auch nur ein Genie. In der Mongolei sah es dann schon wesentlich anders aus.